Schlaf gut: Rezeptfreie Schlafmittel aus der Apotheke

Gesunder Schlaf aus Ihrer Apotheke:
Hier finden Sie Tipps für besseres Ein- und Durchschlafen und welches rezeptfreie Schlafmittel für Sie geeignet ist.

Endlich wieder gut schlafen - Hilfe aus Ihrer Apotheke

Viele Personen leiden unter Schlaflosigkeit und wünschen sich endlich wieder nächtliche Ruhe. Ihre Pinguin-Apotheke ist auch bei den Themen Schlaf und Beruhigung Ihr zuverlässiger Ansprechpartner. In unserer Beratung finden wir heraus, ob und welches Medikament für Sie am besten gegen Unruhe und Schlafstörungen geeignet ist und wie Sie außerdem Ihre Nachtruhe verbessern können.

Was ist überhaupt (guter) Schlaf?

Wenn wir schlafen, werden Körper und Geist in einen Ruhezustand versetzt. Vitalfunktionen wie zum Beispiel der Herzschlag, Blutdruck oder Stoffwechsel fahren dabei herunter. Schlafen ist wichtig für unsere Erholung und Regeneration und genauso lebensnotwendig wie Essen oder Trinken. Die sogenannte "Innere Uhr" oder auch der zirkadiane Rhythmus genannt, sorgt dafür, dass sich Wachzustand und Nachtruhe abwechseln.
Dabei spielen zwei Botenstoffe eine Rolle: Wird es dunkel, wird das schlafanstoßende Hormon Melatonin freigesetzt. Bei Helligkeit wird hingegen weniger davon produziert, und der Wachzustand gefördert. Während wir wach sind verbrauchen wir durch körperliche und geistige Aktivitäten Energie. Je mehr Energie verbraucht wird, umso mehr des Stoffes Adenosin wird im Körper ausgeschüttet, dieses wirkt ebenfalls schlaffördernd. Während des Schlafphase wird dies wiederum wieder abgebaut.

Normalerweise befinden sich Tag- und Nachtrhythmus also im Gleichgewicht. Wie hoch das Schlafbedürfnis ist, kann jedoch individuell sehr unterschiedlich sein. Die durchschnittliche Schlafdauer bei Erwachsenen liegt bei etwa 7-8 Stunden und durchläuft mehrere Zyklen verschiender Phasen: Die REM-Phase (Rapid-Eye-Movement, also: "schnelle Augenbewegungen") ist der Abschnitt des Schlafes, in dem wir träumen. Die Non-REM-Phase (Phase ohne schnelle Augenbewegungen) durchläuft abwechselnd Leicht- und Tiefschlafphasen.
Mit zunehmendem Alter verändert sich das Schlafbedürfnis vor allem in der Art und Ablauf des Schlafprozesses.

Wer gut schläft, benötigt idealerweise nicht länger als 30 Minuten zum Einschlafen, durchläuft regelmäßig die verschiedenen Schlafphasen, und schläft nach kurzen Unterbrechungen auch leicht wieder ein.

Wann ist der Schlaf gestört?

Eine Schlafstörung liegt dementsprechend vor, wenn das Einschlafen regelmäßig länger als eine halbe Stunde dauert, das Durchschlafen schwerer fällt, der nächtliche Schlaf leicht und häufig unterbrochen wird und die gesamte Schlafqualität dadurch beeinträchtigt ist.
Sofern diese Symptomatik länger als drei Monate besteht, mehr als zwei bis dreimal in der Woche auftritt und auch zu Beeinträchtigungen der Leistungsfähigkeit tagsüber führt, sind die Schlafstörungen behandlungsbedürftig.

Ursachen

Viele Ursachen können dafür verantwortlich sein, dass das Ein- oder Durchschlafen beeinträchtigt ist oder sich auch auf das Wohlbefinden tagsüber auswirkt.

Dazu zählen offensichtliche Verschiebungen des Schlafrhythmus durch zum Beispiel Schichtarbeit. Passt der zum Beispiel durch die Arbeit vorgegebene Tagesrhythmus nicht zur eigenen "inneren Uhr", spricht man auch vom "sozialen Jetlag". Weitere weit verbreitete Gründe für Schlaflosigkeit und Anspannung sind alltäglicher Stress und Hektik, außergewöhnliche Belastungen oder Ereignisse. Auch der heutige Lebensstil, in der es vielen Personen an ausreichend Bewegung und ausgewogener Ernährung fehlt, dafür immer mehr Bildschirmmedien konsumiert werden, trägt zu Schlafproblemen bei. Vor der Behandlung mit schlaffördernden Medikamenten sollten vor allem die Ursachen abgeklärt und wenn möglich behoben werden. Auch die Einnahme bestimmter Arzneimittel oder  Grunderkrankungen können für die Symptome verantwortlich sein. Dies sollte in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden.

Zur Ruhe kommen

Bei vielen Personen ist nicht nur der Schlaf gestört, häufig treten zusätzlich auch Symptome wie innere Anspannung und nervöse Unruhe auch am Tag auf. Die betroffenen Personen fühlen sich häufig müde, erschöpft und können sich weniger konzentrieren. Diesen Zustand hat sicher jeder schon einmal erlebt. Halten diese Beschwerden länger als zwei Wochen an und ist eine Ursache bekannt (wie zum Beispiel eine vorübergehende Stressphase durch anstehende Prüfungen), können auch Arzneimittel unterstützend eingesetzt werden.

Was hilft? - Rezeptfreie Schlafmittel und Beruhigungsmittel

Viele Menschen, die unter Schlafstörungen und nervösen Unruhezuständen leiden, wünschen sich schnelle Abhilfe. Obwohl es jede Menge schlaffördernde rezeptfreie Präparate gibt, ist es nicht ratsam "einfach eine Tablette" einzunehmen, ohne die Ursachen abzuklären. Daher wählen wir in der Apotheke nach persönlicher Beratung das passende Medikament für Sie aus. Hier stellen wir die wichtigsten frei verkäuflichen Schlafmittel kurz vor

Melatonin

Mittlerweile ist eine große Auswahl an Schlafmitteln auf Melatonin-Basis erhältlich. Die meisten Präparate mit dem Wirkstoff, die man in der Apotheke kaufen kann, sind als Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt. Sie stehen in zahlreichen Darreichungsformen, von Gummidragees über Schmelztabletten oder als Einschlafspray zur Verfügung. Der Wirkstoff Melatonin regt als körpereigener Stoff sanft einen erholsamen Schlaf an und führt nicht zum Gewöhnungseffekt. Dennoch sollten auch diese Schlafmittel nicht zu leichtfertig oder dauerhaft eingenommen werden.

Pflanzliche Schlafmittel aus der Apotheke

Viele pflanzliche Mittel haben eine gute nachgewiesene Wirkung bei Ein- und Durchschlafstörungen und innerer Anspannung am Tag.
 Zu den typischen pflanzlichen Arzneimitteln zur Behandlung von Schlafstörungen und Unruhe zählen Baldrian, Passionsblume, Hopfen und Melisse. Liegen zudem auch ängstliche Beschwerden vor,  kommen als sanfte Beruhigungsmittel ebenso Präparate mit Lavendel in Frage.

Für Patientinnen und Patienten mit leichten depressiven Verstimmungen können außerdem Präparate mit Extrakten des Johanniskrauts genutzt werden. Diese haben eine stimmungsaufhellende Wirkung. Einige wichtige Wechselwirkungen sollten im Beratungsgespräch in der Apotheke jedoch vor der Anwendung abgeklärt werden.

Alle dieser pflanzlichen Arzneimittel sind sowohl einzeln als auch in Kombination oder auch als Schlaf- und Nerventee verfügbar.

Wichtig zu wissen ist, dass die Wirkung der pflanzlichen Hypnotika nicht sofort, sondern erst nach etwa ein bis zwei Wochen eintritt.  Vorteile sind jedoch weniger Wechselwirkungen, und keine Beeinträchtigungen für Verkehrsteilnehmer:innen.

Homöopathische Arzneimittel

Homöopathie ist ein traditionelles Heilkundegebiet, mit dem einige positive Erfahrungen gemacht haben. Sie ist von der Pflanzenheilkunde abzugrenzen, da nicht nur pflanzliche Inhaltsstoffe für die Herstellung von Homöopathika zum Einsatz kommen. Das Grundprinzip ist, dass "Ähnliches durch Ähnliches" geheilt wird. Das bedeutet, dass etwas, was beim Gesunden bestimmte Symptome auslöst, in sehr starker Verdünnung (Gängige Dosierung "D6" - 1:100000) die Selbstheilungskräfte aktivieren, und die gleichen Symptome bekämpfen soll.

So wird zum Beispiel Coffea als homöopathisches Schlafmittel angewendet. Es gibt aber nicht nur Einzelwirkstoffe, sondern auch Kombipräparate, sogenannte homöopathische Komplexmittel gegen Schlafstörungen oder nervöse Unruhe.

Antihistaminika

Zur Kurzzeitbehandlung können auch chemisch-synthetische Schlafmittel beim Einschlafen helfen. Ohne Rezept erhältlich sind Schlaftabletten mit den Inhaltsstoffen Doxylamin und Diphenhydramin, welche zur den sogenannten Antihistaminika zählen.
 Diese Arzneistoffe helfen dem Körper müde zu werden, und fördern so den Schlaf. Dies kann helfen, den Kreislauf der Schlaflosigkeit zu durchbrechen und wieder in einen regelmäßigen Rhythmus zu finden.  Damit man sich nicht daran gewöhnt, ist es wichtig, nach einigen Tagen eine Pause zu machen.
Auch vor der Einnahme von Antihistaminika sollten Grunderkrankungen oder die gleichzeitige Einnahme anderer Medikamente im Beratungsgespräch geklärt werden.

Abgrenzung Selbstmedikation

Sind dauerhaft einzunehmende Medikamente oder auch chronische Erkrankungen die Ursache für Schlafstörungen, sollte dies in jedem Fall mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprochen werden. So können zum Beispiel psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen, aber auch körperliche Krankheitsbilder, wie Schmerzen, Stoffwechselerkrankungen oder übermäßiger nächtlicher Harndrang für entsprechende Symptome verantwortlich sein.
Eine Selbstbehandlung ist ebenso kontraindiziert, wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, ohne dass eine offensichtliche Ursache (Schichtsystem, besondere akute Belastung) ersichtlich ist.

Tipps für eine ruhige Nacht

  • Achten Sie auf eine gute "Schlafhygiene" - verzichten Sie ein bis zwei Stunden vor dem Zubettgehen auf Fernseher, Tablet oder Handy. Die Blauanteile des Displaylichts verzögern die Melatoninfreisetzung des Körpers
  • Hören Sie auf Ihre innere Uhr und versuchen die Schlafenszeiten, so gut es geht, an ihre Bedürfnisse anzupassen
  • Falls sie tagsüber gern ein Nickerchen machen, dafür abends wach liegen: versuchen Sie auf den Mittagsschlaf zu verzichten
  • Finden Sie abendliche Rituale: Einen Entspannungstee trinken, eine Runde spazieren gehen oder Yoga machen - so dass der Körper schonmal zur Ruhe kommt und Sie sich bewusst auf die Schlafenszeit einstellen
  • Verzichten Sie in den Abendstunden auf Coffein, oder schwer verdauliche Speisen
  • Konsumieren Sie vor dem Zubettgehen lieber leichte Lektüre statt aufregender Krimis oder negativen Nachrichten
  • Setzen Sie sich nicht unter Druck: Können Sie nicht (wieder) einschlafen, schauen Sie nicht permanent auf die Uhr und wälzen sich erfolglos im Bett hin und her. Stehen Sie ruhig kurz auf, wenn Sie nicht schlafen können, beschäftigen sich kurz und legen sich dann nach ein paar Minuten wieder hin.
  • Sorgen Sie für eine angenehme Atmosphäre im Schlafzimmer: die optimale Temperatur liegt zwischen 18-20°C, Mögen Sie es komplett dunkel und still? Oder mit gedimmten Licht und leiser Musik? Einem beruhigenden Aromaduft ätherischer Öle auf dem Nachttisch? Richten Sie es sich so ein, wie Sie sich am wohlsten fühlen.